Sonntag, 31.10.10 Maluwanisches Intermezzo II


Unser Führer Andy (sein Touri-Name; eigentlich heisst er natürlich was unaussprechliches) hat uns gleich erzählt, dass er zum Volksstamm der Iban gehört. Diese malarianesischen Ureinwohner zeichneten sich bis Anfang des letzten Jahrhunderts dadurch aus, dass sie Köpfe ihrer Gegner sammelten. Also von Menschen. Aber zum Glück hat er uns gleich versichert, dass er aus dem Geschäft raus ist. Anscheinend lässt sich mit Tourismus einfach mehr Geld machen - und bisher hat er uns sehr gut informiert und alle 21 Häupter der Gruppe intakt gelassen.

Er spricht übrigens nahezu perfekt deutsch. Auf die Frage, wo er das so gut gelernt hat, erklärte er, dass er einfach ein paar Deutschen zugehört hat. Unglaublich. Selbst kompliziertere Wörter werden richtig von ihm ausgesprochen und auch sein Fachwortschatz (Raffinerie, Weichei), sowie seine Grammatik lässt nichts zu wünschen übrig. Dafür hat er anscheinend ein paar Iban-Wörter vergessen, aber man kann ja nicht alles können.

Den regnerischen Dienstag Abend hatten wir gleich mal für eigene Erkundungen. Was uns hauptsächlich zum Essen führte und an der malerischen Uferpromenade entlang. Leider hat uns der Regen nicht lang allein gelassen, so dass es relativ fix wieder zurück ins Hotel ging.

Am nächsten Morgen führte uns Andy zu den „Sehenswürdigkeiten“ von Kuching. In der Ibansprache bedeutet Kuching Katzen, so dass es auch mehrere Statuen mit kleinen Felltigern gibt. Richtige haben wir sogar auch noch gefunden, wenns auch etwas gedauert hat.

Die weiteren Attraktionen bestanden aus einem chinesischen Tempel, einem Museum mit ausgestopften Tieren aus dem 19. Jahrhundert und einer Moschee. Am interessantesten für Augen und Nase war der Bummel über eine Ladenstraße, in der es mehr oder weniger in jedem Shop alles gab. Highlightkauf im malianischen Obi war eine Schöpfkelle zum Angebotspreis von einem Euro. Und sie ist noch nicht mal verrostet ! Nachdem uns beim Spätzlemachen neulich auffiel, dass uns gerade sowas noch fehlt, wurde die spontan erworben.

Abschließend mussten wir noch einen Besuch bei einer einheimischen Dorfältesten inklusive Bootsüberfahrt ertragen. Die frittierten Bananen waren gut, aber irgendwie saß jeder planlos in ihrem „Empfangszimmer“ herum. Auf dem Hinweg zu Fuß hatten wir festgestellt, dass wir nur 35 m von dem einzigen Cache in Kuching entfernt waren und wollten den natürlich auch noch mitnehmen, so dass wir ungeduldig auf den Aufbruch warteten.

Gefunden haben wir ihn natürlich nicht. Der Cacheowner hatte sich nämlich einen Bewacher zur Hebung der Difficulty Wertung angestellt – entweder eine ziemlich große Echse oder ein eher kleines Krokodil. Genaueres Nachsehen in der Flussböschung hatte sich somit auch erledigt. Ein DNF mehr…

Abends zogen wir selbst noch los, um uns in einem der Einkaufszentren, die mittlerweile auch bis nach Kuching gekommen sind, mit authentischer Nahrung (=scharf) und Nachtisch (Smoothies und Tapiokaperlen) zu versorgen.

Donnerstag morgen fand Carsten zu seiner Freude auf dem ESPN Kanal die Eröffnung der Baseball World Series. Die Nationalhymne und Überflug hat es noch gereicht, aber vor dem ersten Pitch fuhren wir schon in Richtung Batang Ai Stausee und Semenggoh Park los.

In dem Park waren wir pünktlich zur Fütterung der Orang Utans. Ein interessantes Schauspiel, bei dem man nicht wie in Zoohaltung das Gefühl von Gefangenschaft, sondern sich eher wie ein menschlicher Gast zu Hause bei den Tieren fühlt. Die gut 20 Tiere können zu der Fütterung kommen, müssen dies aber nicht. Wir hatten das Glück, dass der Anführer Ritchie zu Tisch kam und auch ein paar kleinere Sippenangehörige. Im Frühjahr ist das meistens eine langweilige Angelegenheit, da die Orang Utans dann genug Früchte auf den Bäumen ihres 650 Hektar großen Grundstücks finden.

Im Anschluss gings weiter über eine Pfefferfarm (aus der Kategorie: „aha…was gibt’s als nächstes“) zum Stausee. Die Fahrt fühlte sich ein bisschen wie der „Ride to Hell“ an, da zum einen die Straßen eher mäßig gewartet werden und zum anderen der Bus vermutlich noch nie so etwas wie einen TÜV aus der Nähe gesehen hat. Durch fehlende Stoßdämpfer schaukelt sich der Bus richtig auf, so dass der Fahrer Apu (wie der Nassaprimapetila aus den Simpsons) Schwerstarbeit beim Ausgleichen verrichten musste. Der Lauf über die Autobahn fühlte sich sicherer an…und wir waren ausnahmsweise mal in einem Bus angeschnallt.

Aber jeder Höllenritt findet einmal ein Ende und schließlich wurden wir von einem Boot zu unserer Hilton-Herberge übergesetzt. Die liegt auf einer Halbinsel und ist wohl ein Geheimtipp für Ruhe suchende (weil sie so leer ist). Der Stausee ist natürlich auch wieder von Menschenhand geschaffen, wie anscheinend jeder See in Malaysia. Gleich auf dem Fußweg zum Hotel fiel uns ein Erdrutsch auf, der uns fatal an unser Grundstück erinnerte – wobei wir da hoffentlich nie einen sehen…

Hier begeisterten wir uns am Pool, denn außer einer einstündigen Wanderung über etwas, das man nur mit viel Phantasie als Brücke bezeichnen kann, haben wir in zwei Tagen kaum etwas gemacht außer ausgespannt – und den Klängen einer einheimischen Zikade gelauscht.

Diese Zikade ahmt absolut authentisch den Klang einer Kreissäge nach für ca. 5-10 Sekunden. Dann holt sie kurz Luft und los geht’s wieder. Das hört sich jetzt nicht nach Urlaub an, aber irgendwie haben wir uns jedes Mal wieder drüber amüsiert. Unser Führer Andy hatte allerdings den ibanesischen Namen vergessen und nennt sie auch nur „Kreissägen-Zikade“. Gegen 18:30 Uhr, mit Einbruch der Dämmerung, hat schließlich auch die Zikade Feierabend und stellt ihre Arbeiten ein. Da beginnen andere Geräusche aus dem Dschungel für Verwirrung bei den menschlichen Eindringlingen zu sorgen („Was war das?“ – „Ein hustender Hund vielleicht?“).

Tagsüber kann man auch Tiere, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt (Batman), in unserem Langhaus bewundern. Oder den von uns genannten Hubschrauberkäfer (in der Einheimischensprache Redon), der aber nur so klingt, wenn sich zwei davon im Flug begatten.

Das Langhaus ist auch so eine typische Iban-Angelegenheit: 100m lang, ein paar breit und eigentlich keine Wände. Da aber zum Hilton Standard Wände gehören, haben sie glücklicherweise ein paar eingebaut für unsere Zimmer.

Erwähnung darf auch noch das Internet finden: es gibt tatsächlich ein „Internet-Center“, wo man umgerechnet 2,50 für die halbe Stunde abdrücken darf. Dafür kriegt man aber auch ein 32 kb Modem, mit dem man es in 30 Minuten sogar schafft, sein e-mail Postfach zu öffnen (über die grafische Darstellung schreib ich mal nix) und eine Mail zu verfassen (die man schon vorformuliert hat, damit es nicht so lang dauert). Aber auch nicht mehr. Aber was will man machen, wenn die Hausbaufirma eine Antwort auf ihre Ausführungspläne innerhalb 4 Tagen haben möchte.

Seit Karins Wachendorf Zeiten mussten wir dieses wiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeehhhhh-wiieeeeee-wiieeeee-wiieeeeee Geräusch des verbindenden Modems nicht mehr ertragen müsssen und wir habens nicht vermisst. Aber nach unserer Rückkehr nach Kuching heute gibt’s ja wieder halbwegs schnelles Internet. Hurra – willkommen in der zivilisierten Welt ;)


Unsere Terrasse darf auch gern mal so groß werden; und für den genialen Ausblick machen wir ne Fototapete ;)

Dienstag, 26.10.10 Malaisches Intermezzo I

Nachdem wir noch die letzten Details vor dem Urlaub geklärt hatten, gings los zum „letzten Urlaub unseres Lebens“ nach Malaysia.

Trotz Direktflug von Frankfurt nach Kuala Lumpur waren wir die Kleinigkeit von 36 Stunden unterwegs. Leider fiel dem Flug auch die eine Nacht zum Opfer, die uns irgendwo über Afghanistan durch die Zeitverschiebung geklaut wurde. Schlafen war mehr oder weniger unmöglich, was nicht zuletzt der guten Filmauswahl zu verdanken war (Growing up, A-Team, Robin Hood, Toy Story 3 usw.).

Los gings in Kuala Lumpur mit unserer deutschen Reiseleiterin Renate bei 07:00 Uhr Ortszeit, die uns gleich mal 6 Stunden im Stakkato die Stadt zeigte. Als Nachtschichtgewohnte fiel es uns zum Glück nicht so schwer wie dem ein oder anderen Mitreisenden die Augen offen zu halten. Es war so jedenfalls sehr gut möglich, einen ersten Überblick von Kuala Lumpur zu bekommen, wo wir den Nachmittag und den kompletten nächsten Tag auf uns allein gestellt sein sollten.

Gegen 13 Uhr Ortszeit waren wir schließlich im Hotel. Wir vermuten mal, dass etliche Mitreisende dem verlockenden Bett nicht widerstehen konnten, aber wir zogen nach kurzem Frischmachen gleich wieder los.

Fernsehturm, Chinatown, Central Market und natürlich Petronas Towers wollten genauer unter die Lupe genommen werden. Daneben dann gleich mal die ersten beiden Caches gesucht (war nicht soo schwierig) und tapfer der Müdigkeit getrotzt. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass sich neueste Techniken und Baustile auf der einen, interessant mit eher alten und baufälligen Gebäuden und Stilen auf der anderen Seite mischen. Auf jeden Fall interessant und sehenswert. Auch wenn man über manches als hygienegewohnter Europäer hinwegsehen und –riechen muss.


Abends durften wir gleich mal den Monsun genießen, aber die vielstöckige Mall in den Petronas Towers bot uns leicht Unterschlupf. Überhaupt gibt es mittlerweile viele Malls nach amerikanischem Vorbild (und dazugehörigen Food Courts mit McD, KFC und anderen amerikanischen Schnellfressketten) in Kuala Lumpur. Zum Glück findet man auch viel landestypische Küche mit durch die vielen Einwanderer (Indonesien, China, Indien, Philippinen) geprägten Einflüssen. Typisch malayisch probierten wir gleich mal zum Mittagessen aus – sehr scharf und somit komplett anders wie das Fliegeressen die Stunden zuvor.

Auch unser Lieblingskaffeversorger Starbucks hat bereits Einzug gehalten – zu hier hohen Preisen, im Vergleich zu Europa jedoch günstigen (um die 3 Euro für nen Macchiato statt knapp 5 zu Hause).

Am Eingang fanden wir noch ein Stück Heimat: die großen Blumentöpfe sind tatsächlich von Lechuza – made in Zirndorf. Da soll noch einer sagen, dass wir kein Exportland sind!

Gegen 22 Uhr konnten dann auch wir dem Bett nicht mehr widerstehen und für ein paar Stunden gings mehr oder weniger erholsam ins Reich der Träume.

Da Carsten nur bis 5 im Bett aushielt und es auch noch Internet gab, wurde noch ein „Ausflug“ in den Vorort Shah Allam, ca 35 km südwestlich von Kuala Lumpur Zentrum, geplant. Dort lagen nämlich seit drei Wochen in einem Park drei noch jungfräuliche Caches. Außerdem konnte so über die bislang eingegangenen und schockierenden zwei Angebote der Erdbuddler für unser Grundstück (das niedrigere 18300 Euro – knapp 6000 über unserer Planung), die uns der Bodenplattenbauer per mail mitgeteilt hatte, nachgedacht werden. Die Gegenstrategie heisst myhammer.de und wurde gleich mal eingestellt. Soll noch einer sagen, dass es schlecht ist, wenn man nicht schlafen kann.

Nach dem vielfältigen Frühstück (von Pfannkuchen über Früchte bis zu Nudelsalat und Meeresfrüchte Suppe – zum Frühstück! – gab es allerlei ungewohntes für europäische Geschmacksnerven) zogen wir mit der Monorail (super System und sehr günstig mit umgerechnet ca. 50 Cent pro Fahrt) los. Mit dem ersten geplanten Stop wurde es gleich mal nichts, da der Weg vom Bahnhof zum Vogelpark durch eine Baustelle versperrt wurde. Mit so Kleinigkeiten wie Umleitungen schlägt sich der gemeine Malaysier nicht rum, so dass wir entweder über die Autobahn hätten rennen müssen (das kam für Carsten dann später) oder umdrehen. Wir machten letzteres und fuhren nach Bukit Bintang, wo uns etliche Malls am „Times Square“ von Kuala Lumpur versprochen worden waren. Das traf soweit auch zu; außerdem hätte es noch Fußmassagen (die halbe Stunde gut 6 Euro) und „Fisch-Spa“ (man stellt seine Füße in ein Aquarium, wo dann hungrige „Piranhas“ überzählige Hautfetzen wegknabbern) gegeben. Beides sparten wir uns mal auf, wobei das mit den Fischen schon sehr lustig aussah.

Kurz nach Mittag trennten wir uns dann: Karin shoppte noch ein bisschen in einer zehnstöckigen (!) Mall ohne tatsächlich Geld auszugeben und Carsten fuhr mit dem Zug (der absolute Preisrenner: hin und zurück – also so 70 km – für insgesamt 1,25 Euro!) nach Shah Allam zum Cachen. Auch hier stellte sich wieder heraus, dass Fußgänger in der Hackordnung der Verkehrsteilnehmer relativ weit hinten rangieren. Die 2,5 km bis zu dem Park, wo die drei Caches warteten, mussten über ein Autobahnkreuz zurückgelegt werden. Schon lang nicht mehr auf einer Autobahn gerannt, aber trotz aller Widrigkeiten kam er schließlich an.

Der Park mit einem künstlich angelegten See (sehr nett und anscheinend ein malayisches Hobby, da wir am Weg vom Flugplatz nach Kuala Lumpur in der vor zehn Jahren hochgezogenen Verwaltungsstadt Putriirgendwas schon einen 12x3 km großen bestaunen durften) war sehr nett und ist ein Naherholungsgebiet für Einheimische. Nur Europäer sind sie hier anscheinend nicht gewohnt, was in etlichen komischen Blicken endete. Trotzdem sind die Malayen an sich sehr freundlich gegenüber Touris eingestellt – einer half uns sofort, als wir leicht verwirrt den Central Market gesucht haben und brachte uns mehr oder weniger vor die Haustür. Carsten vermutete sofort, dass er nur auf Trinkgeld aus war, aber ihm ging es nur um Karma. Eine schöne Abwechslung zum Beispiel zum gemeinen Ägypter…

Nach den Caches fiel die Entscheidung, mit dem Taxi zurück zum Bahnhof zu fahren: einerseits begann es wieder zu regnen (ist hier zum Glück warmer Regen), andererseits war Carstens Glück bezüglich Autobahnüberquerungen vermutlich langsam aufgebraucht. Der Fahrer Mustafa war sehr nett, konnte zumindest englisch nach dem Namen fragen und legte gleich seine Lieblings-CD für Carsten auf (Sting und LaBamba). Die Fahrt war mit gut 1,50 auch wirklich günstig und für die Aufrundung von 6,10 auf 7 malayische Reichsmark (RM = malayanische Ringit) küsste er fast die Füße (sind ja gleich mal 20 Cent…).

Im Zug zurück gabs gleich noch einen Fauxpas: es gibt einen ganzen Waggon, der Frauen vorbehalten ist. Steht auch groß dran – wenn man mal drinnen ist. Aber der mitreisende Einheimische merkte es auch zu spät und so wars plötzlich kein reiner Frauenwagen mehr. Noch mehr komische Blicke, aber das war Carsten mittlerweile gewohnt.

Am Abend war es endlich Zeit für feste Nahrung (vorher gabs Starbucks und unseren lokalen Smoothie Favoriten „Each-a-cup“, wo es nach 5 Jahren Absenz für uns wieder Tapioka-Perlen – so Gummikugeln im Getränk, die wir aus Chinatown in San Francisco kannten – gab). Wir gingen landestypisch essen. Also landestypisch australisch. Im Outback Steakhouse. Vermutlich werden wir noch das ein oder andere Mal in der Provinz malayesisch kriegen, so dass wir mit gutem Gewissen mal die Kette, die wir schon gut kennen, besuchten. Kriegt man daheim ja auch nicht.

Heute gings dann weiter nach Kuching (das liegt auf Borneo – Malaysia ist geteilt in 9 Provinzen „Festland“ und 2 Provinzen, die auf der Insel Borneo – 500 km mit Meer dazwischen - liegen), wo wir von Sturzbachregen empfangen wurden und im Hilton untergebracht sind. Der Ausblick ist hier fantastisch und prompt regnets auch nicht mehr – mal sehen, was die anschließende Rundreise bringt.

Respekt an alle, die tatsächlich so weit gelesen haben. In ein paar Tagen gibt’s neues J

Donnerstag, 21.10.10 Ordnung kehrt ein...

...auf unserer Wiese. Jetzt kann man sie fast schon nicht mehr so bezeichnen, nachdem Carsten mit zwei Heinzelmännchen in Form von Vätern am Mittwoch 3h dort verbracht hat. Die Rodung wurde uns vom Bodenplattenbauleiter empfohlen, damit der Vermesser sauber arbeiten kann.

Hier nochmal der Zustand vorher:
Wir hatten ja Regen befürchtet; sah bis zur Anfahrt richtig gut aus das Wetter. Kaum die Ausfahrt von der B8 genommen, hat es angefangen zu nieseln. Zwischenzeitlich auch mal heftigeres Wasser von oben, aber es hätte schlimmer sein könne. Wär aber sicher auch ohne gegangen...




Und hier der Kanalschacht und Wasseranschluss (liegt beides bereits im Grundstück). Telefonkabel schaute ebenso schon raus und das Stromkabel sollte leicht von Erde bedeckt sein.






Das "leicht bedeckt" war dann doch etwas schwerer bedeckt als erwartet. Aber in einem guten halben Meter Tiefe, nachdem Carsten schon eine Mäusewohnung versehentlich eingerissen hatte (alle 3 Bewohner haben den Weg in die Freiheit gefunden für die Tierfreunde - unsere Katze Moni hätte ihre helle Freude gehabt) , tauchte dann doch das Kabel auf.

Lag dort in Schlingen, was nochmal tiefer buddeln bedeutet hat. Nachdem es sich aber in einem Sandbett befand, war das nicht mehr so schwierig.




Derweil kümmerten sich unsere Heinzelmänner um die Kürzung des Unkrauts mit Motorsense und Muskelkraft....








Das Ergebnis kann sich dann sehen lassen, auch wenns auf dem Bild nicht sooo rauskommt...die Grenzsteine sind gut markiert, die Hecke an der Rückseite sauber getrimmt und die Wiese halbwegs gleichmäßig hoch bzw. jetzt niedrig. Der Vermesser könnte kommen




Und das freigelegte Stromkabel. Man beachte die absolut professionelle Absicherung mit den vor Ort vorgefundenen Materialien. Kann nix passieren. Also, wenn man weit genug weg bleibt...





Außerdem haben wir die Abstände zwischen den Grenzsteinen noch abgemessen und unser spezialisierter Bekannter rechnet aus, ob das auch mit den offiziellen Werten so hinkommt.Nicht, dass wir 10 qm weniger haben.

Mit unserem Vermesser haben wir ebenfalls nochmal Rücksprache gehalten. Die Grobabsteckung werden wir gemeinsam mit ihm machen; die benötigten Materialien (24 Pflocken à 1m, 12 Bretter) werden wir noch organisieren, um noch ein paar Euro einzusparen.

Außerdem waren wir gestern noch bei einem Holzgeschäft in Karins Heimat, wo wir uns ein Angebot für Landhausdielen (Eiche geräuchert und weiß geölt; für Küche, Wohn- und Essbereich) und Vinyl (Bäder) erstellen lassen. Wirkt sich wohl auch nicht nachteilig aus, dass ihr Bruder dort arbeitet. Hoffen wir zumindest.

Vorm Abflug werden wir nochmal bei unserem Bodenplattenbauer nachfragen, ob sich schon Erdwühler gemeldet haben, die preislich ins Budget passen. Und dann gehts in die Wärme...

Sonntag, 17.10.10 Tiefbauer

Diese Woche kamen die langersehnten Ausschreibungsmodalitäten für den Tiefbauer von Projektbau. Muss ganz schön viel können, wenn er unser Erdbuddler werden will:

- Mutterboden 20-30cm abschieben und Aushub (ca. 230 Kubikmeter) wegfahren und entsorgen
- Verdichtungsfähiges Verfüllmaterial (wir haben gelernt, was "45er" Schotter ist...) liefern, verdichten und einbauen
- Kanalanschluss freilegen und Kanal zum Haus ziehen
- Regenrohrleitungen verlegen
- Geotextil liefern und verlegen (das wird zwischen Erde und Schotter gelegt; sorgt wohl für ne bessere Druckverteilung auf den Boden)
- Herstellen des Versorgungsgrabens mit zweiter Anfahrt zum Verschließen des Ganzen

Beim letzten Punkt hatten wir überlegt, ob wir das selber machen, uns letztendlich jedoch dagegen entschieden: der Versorgergraben ist gut 1,20 tief. Ein bisschen Sand reinschaufeln und Erde wieder draufschmeissen hätten wir wohl geschafft. Allerdings muss das Zeug auch wieder verdichtet werden und dafür extra Maschinen ausleihen ist uns dann doch die kleine Ersparnis nicht wert. Muss halt woanders weniger ausgegeben werden...

Jetzt sind wir gespannt, wer von den nach momentanem Stand zehn angeschriebenen Tiefbauern das beste und hoffentlich locker ins Budget passende Angebot abgiebt. Hatten übrigens alle email, was den Prozess erheblich vereinfacht hat - Ausschreibung plus Bodengutachten angehängt nach telefonischer Interessenanfrage und ab geht die wilde Lucie.

Jetzt kann unser Urlaub eigentlich kommen :)

Sonntag, 10.10.10 Bodenplatte und mehr

Diese Woche stand das Treffen mit dem Bauleiter der Bodenplatte (Herr L. von Projektbau) und den Versorgern (Wasserwerk und Elektrizitätswerk). Kurze Zeit stand das Treffen mal auf der Kippe, da Herr L. einen Notfall (Kran vs Hauswand; Kran der vorläufige Sieger) versorgen musste.

Aber Ende gut - alles gut, mit ein paar Minuten Verspätung konnte es losgehen. Schnell merkte man, dass Profis unter sich waren (Carsten mal ausgenommen), so dass die Versorger auch nach 10 Minuten wieder entlassen wurden. Geeinigt wurde sich auf einen "offenen Graben" (=Neuland für uns; müssen wir noch googeln) und eine Mehrsparteneinführung (besorgt E-Werk), die in der 6. Kalenderwoche eingebracht werden sollen. Wenns nicht gefriert, was Anfang Februar ja nicht sooo außergewöhnlich wäre. Petrus darf also schon mal angerufen werden, damit das dann zeitig klappt und nicht alles aufhält.

Anschließend durfte Carsten mit Herrn L. die übrigen Details (Schotterung Carport; Kranabstellplatz; Kanal; etc.) besprechen. Dabei durften wir auch erfahren, dass wir einen Vermesser für die Grob- (das Loch, das der Erdbauer ausheben und mit Schotter verfüllen/verdichten darf) und Feinabsteckung (das "Schnurgerüst" auf dem Schotter anschließend) brauchen. Kosten mit denen wir nicht gerechnet hatten, aber die ersten ihrer Art. Wir warten seitdem, dass uns die Details für die nötige Erdbewegerausschreibung zugehen, damit wir auf Angebotssuche gehen können. Wird langsam Zeit, da ja auch unser Urlaub ansteht und wir das vorher erledigen müssen.

Den Vermesser haben wir dann gleich am Mittwoch auf Empfehlung unseres Freundes Jürgen verpflichtet. Klang nett und Preise blieben im Rahmen (je nach Aufwand irgendwo zwischen 350 und 650 €uro). Einen Tiefbauer hat er auch gleich empfohlen, der aber eh schon in unserer Liste derer ist, die wir anhauen wollen.

Einen ortsansässigen Elektriker haben wir ebenfalls noch gefunden, der uns den Baustrom anschließen muss (an den Verteiler, den wir noch herzaubern müssen). Das dürfte eine der niedrigeren Rechnungen des Projekts werden.

Die Firma Viessmann hat sich auch gemeldet und uns den Antrag auf Bohrgenehmigung in 4-facher Ausführung geschickt. Leider waren zwei kleinere Fehler drin, so dass wir die betreffenden Seiten auch gleich 4 Mal nochmal ausdrucken durften. Aber dafür ist der Antrag gleich abgegeben. Dabei haben wir im LRA erfahren, dass unser Bauantrag noch nicht eingegangen ist. Die Stadtratssitzung war ja bereits am 28.09., aber Gedanken machen wir uns deswegen auch nicht. Wurde ja vorher alles schon genehmigt, was außerhalb des Bebauungsplans war.

Zu guter Letzt haben wir noch einen bekannten Handwerker verpflichtet, der mit uns die Böden in den Bädern (momentaner Favorit: Vinyl), die Wandfliesen dort und die Fliesen im Eingangsbereich verlegen soll.

Nächste Woche steht dann noch die Suche nach einem Tiefbauer an, dann wäre das vorerst wichtigste erledigt.

Sonntag, 03.10.10 Babyschritte

Wieder eine Woche weniger bis zum Einzug :) Diesmal hat sich aber nur wenig getan: es flatterte mal wieder eine Rechnung ins Haus - 721 €uro für die Landesjustizkasse anlässlich des Grundbucheintrags. Entgegen der Auskunft der Notarin beim Verkaufstermin standen die 60 €uro für die Auflassungsvormerkung doch drin. Sie meinte damals, dass wir die nicht bräuchten, da wir ja von der Stadt kaufen würden und nicht von Privat. Vergessen zu erwähnen hat sie anscheinend, dass die nötig ist, wenn man eine Grundschuld eintragen lässt (was wir ja auch an dem Termin gemacht hatten). Das wissen wir jetzt für zukünftige Hausbauten...

Ansonsten haben wir den Antrag für Strom, Wasser und Kanal bei der Stadt abgegeben. Die Dame, die Strom und Wasser entgegen nahm, war sehr bemüht und hat sofort alle nötigen Stellen kontaktiert. Sehr vorbildlich. Der Kanalsachbearbeiter monierte dagegen, dass Fingerhaus keine hochwertigen Pappeinbände verwendet, sondern nur Heftzungen (keine Ahnung, wie die offiziell heissen). Da kam ich mir wieder mal wie ein Bittsteller vor, aber irgendwie hat er auch dieses Problem gelöst.

Dann haben wir uns Freitag Morgen noch die Kontaktdaten für den Bodenplattenbauleiter geben lassen. Wir müssen langsam die Suche nach einem Tiefbauer forcieren, da wir ja noch einen kleinen (letzten) Urlaub haben und vorher schon mal Angebote einholen wollen. Dazu brauchen wir noch ein paar Vorgaben, wie groß das Loch werden muss und was für Schotter reindarf etc.; Herr L. war auch gleich erreichbar und wir haben umgehend einen Termin an der Wiese für Montag bekommen. Einwandfrei - wird nächste Woche gleich ein Stapel Bauunternehmer angehaut.

Das wird auch unsere Hauptarbeit bis zum Urlaub sein. Neben diversen Baumarktbesuchen natürlich...